Kapstadt: Auf und davon nach Südafrika
Mit einem liebevollen Empfang startete vor zwei Wochen mein Arbeitspraktikum in Kapstadt. Zwar muss ich mich noch an den Linksverkehr und die ständigen Stromunterbrüche gewöhnen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich hier eine gute und lehrreiche Zeit verbringen werde.
Im Jahr 2022 beendete ich die Berufsmatura BM 2 an der Kaufmännischen Berufsschule Lachen SZ als Klassenbeste mit der Note 5.5. Dank dieser Leistung erhielt ich die Möglichkeit ein Arbeitspraktikum in Kapstadt für sechs Monate zu absolvieren. Es bestand ebenfalls die Möglichkeit einen dreimonatigen Sprachaufenthalt in einem Land meiner Wahl anzutreten. Obwohl dies ebenfalls eine tolle Erfahrung gewesen wäre, wollte ich nicht nur eine Sprache und ein Land kennenlernen, sondern auch Arbeitserfahrungen in einem anderen Land sammeln. Als ich erfuhr, dass ich ein Praktikum bei der Boost Africa Foundation, einer Non-Profit-Organisation, machen darf und damit Menschen helfen kann, war ich begeistert.
Während meinem 50% Arbeitspensum unterstütze ich Elbie Postma Botha, die Direktorin der Foundation, in verschiedenen Bereichen. Einerseits stehe ich ihr für Arbeiten zur Verfügung, welche sonst liegen bleiben; wie zum Beispiel das Katalogisieren und Kategorisieren sowie sortieren der Bücher oder das Zusammenstellen eines Erste-Hilfe-Sets für ein Camp, da ich einige samaritertechnische Erfahrungen mitbringe. Andererseits werde ich mit ihr und weiteren Personen am Fundraising für die Organisation arbeiten, um die Sponsoren und Gönner bestmöglich zu informieren.
Auf die neuen Eindrücke und Erfahrungen bin und war ich sehr gespannt. Ich freue mich darauf, ein anderes Land und dessen Kultur kennenzulernen und selbst ein Teil davon zu sein. Weiter finde ich es toll, dass ich mein Englisch verbessern und am Ende des Aufenthalts das C1 Sprachniveau mit dem Cambridge Advanced Diplom abschliessen darf. Im Gegensatz zu der Vorfreude gab es natürlich auch einige Bedenken. Werde ich mich in einer solch riesigen und fremden Stadt wohlfühlen? Wie sehr werde ich meine Familie und Freunde vermissen? Werde ich neue Freunde finden und werden mich die Menschen dort akzeptieren? Denn es wird nicht möglich sein, einfach mal kurz zurück in die Schweiz zu reisen. Ich werde für sechs Monate weg von zuhause leben und meine Liebsten nicht in den Arm nehmen können. Trotz all dieser Bedenken war mir klar, dass es Zeit war, etwas Neues auszuprobieren und nun sitze ich hier in einem winzigen Zimmer mitten in Kapstadt und schreibe diesen Blog-Artikel.
Nach zwei Wochen durfte ich bereits die Umgebung und Menschen ein wenig kennenlernen. Der Linksverkehr ist gewöhnungsbedürftig und dass ich in der Nacht nie alleine unterwegs sein darf, ist für mich schwer zu akzeptieren. Einige Teile der Stadt sollten Fremde besser gar nicht betreten. Zudem gibt es immer wieder Stromunterbrüche, welche darauf zurückzuführen sind, dass die nationale Energieversorgung nicht ausreicht, und zurzeit wird ausserdem eine grosse Anzahl ungeplanter Wartungsarbeiten an veralteten Kohlekraftwerken durchgeführt. Allerdings wurde inzwischen eine App entwickelt, in der ziemlich genau vorausgesagt wird, wann und in welchen Bereichen kein Strom verfügbar sein wird. Zuletzt wurde ich von der herzlichen und freundlichen Art der Menschen in Kapstadt überrascht. Ich wurde liebevoll empfangen und bei jeder Angelegenheit bestens unterstützt. Auf die weiteren Monate freue ich mich sehr und bin zuversichtlich, dass ich hier eine gute und lehrreiche Zeit verbringen werde.
Name: Ramona Fuchs
Wohnort: Schindellegi
Organisation: Boost Africa Foundation
Standort: Kapstadt, Südafrika
Abteilung: Administration und Fundraising
Dauer: 6 Monate